Flugroute AMTIX kurz
Optimierung der Flugroute „Amtix kurz“
IGAB begrüßt Empfehlung des Forums Flughafen und Region (FFR) zur lateralen Optimierung der Flugroute Amtix-kurz sowie den Beschluss der Fluglärmkommission für einen Probebetrieb
Endlich hat sich das Forum Flughafen und Region (FFR) und die Fluglärmkommission für den Probebetrieb der Abflugroute „AMTIX-kurz“ in einem Bereich zwischen Wixhausen und Erzhausen entschieden. Damit werden im Darmstädter Norden gut 30.000 Bewohner und zahlreiche öffentliche Einrichtungen von hoher Fluglärmbelastung befreit werden. Die Idee für diese Routenverlegung stammt aus dem Jahr 1996 und war ein wohl begründeter Vorschlag des damaligen Bürgermeister Michael Siebert. Die Interessengemeinschaft Arheilger Bürger (IGAB) hat immer wieder für diesen Vorschlag geworben, zumal eine Streuung der Abflugroute über Darmstadt von der Flugsicherung abgelehnt wird. Deshalb wurde die Darmstädter Umweltdezernentin Barbara Akdeniz, die sich dem Vorschlag einer Routenverlegung so engagiert annahm, unterstützt. Die IGAB hat sich in die Beratungen der letzten Jahre mit eingebracht, sowohl in den Gesprächsrunden bei Frau Akdeniz als auch während des Konsultationsverfahrens, sofern eine Beteiligung der Öffentlichkeit möglich war. Leider konnte bei der Auswahl der neuen Abflugroute keine Lösung gefunden werden, die alle betroffenen Darmstädter Stadtteile gleichermaßen entlastet hätte. Dass im Wixhäuser Norden so viele Bürger von der neuen Abflugroute negativ betroffen sein werden, hängt auch damit zusammen, dass die Stadt hier ein Neubaugebiet ausgewiesen hat, obwohl der Bereich bereits von Fluglärm betroffen war und diese Routenverschiebung bereits seit Jahren im Gespräch war. Mitglieder der IGAB haben bei der Aufstellung des Bebauungsplanes auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Ihre Bedenken blieben leider unberücksichtigt.
Mehr dazu unter https://www.forum-flughafen-region.de/presse/forum-flughafen-und-region-empfiehlt-probebetrieb-der-flugroutenverlagerung-amtix-kurz/
Aktuelle Infos zur FLUGROUTE AMTIX
Alle berechneten Varianten – Variante für den Probebetrieb
Bemerkungen zur Verlegung der Abflugroute „Amtix kurz“
Luftverkehr ist ein öffentlicher Belang. Alle Vorhaben bedürfen aber der Abwägung im Rahmen der Gesetze. Neben einer sicheren Abwicklung des Luftverkehrs am Boden und in der Luft sind bei dessen Organisation auch der Schutz der Menschen und Naturgüter im Umfeld der Flughäfen zu beachten.
Der Abflug von der Startbahn West in Frankfurt war in den letzten 30 Jahren mit einer direkten Route zum Funkfeuer Bad König organisiert. Diese als Minimal-Noise-Route deklarierte Abflugstrecke führt in Wahrheit über dicht besiedelte Gebiete und zahlreich schützenswerte öffentliche Einrichtungen mit sehr hohen Lärmbelastungen. Mit der Ausweisung einer Bauverbotszone (Siedlungsbeschränkungsbereich) hat der Staat diese hohe Belastung dokumentiert. Hätte damals die moderne Navigationstechnik bereits zur Verfügung gestanden, wäre die Abflugroute niemals über so dicht besiedeltes Gebiet geführt worden.
Neue Möglichkeiten durch verbesserte Technik
Nun stehen im Luftverkehr diese neuen Technologien in der Navigation zur Verfügung, die eine flexiblere Gestaltung von Flugrouten ermöglichen. GPS gesteuerte Flugzeuge können damit auch auf gekurvten Routen geführt werden. Damit ist eine bessere Umgehung stark besiedelter Bereiche und schützenswerter Einrichtungen möglich. Die Möglichkeit auch im Rhein-Main-Raum An- und Abflugverfahren in diesem Sinne neu zu organisieren, hat nicht nur die Fluglärmkommission erkannt sondern auch die hessische Landesregierung. So findet sich im Lärmaktionsplan des Landes Hessen der Auftrag, im Norden von Darmstadt eine alternative Route zu entwickeln, die ganz offensichtlich weniger Menschen und schützenswerte Einrichtungen betrifft. Mit der neuen Route würden im Darmstädter Norden Arheilgen, Kranichstein und der Süden von Wixhausen entlastet. Für den Norden von Wixhausen, der auch künftig in einer Randlage zur Abflugroute läge, würde sich wahrscheinlich nichts ändern. Bei der Entscheidung über die Verlegung der Abflugroute geht es nicht um die Interpretation von Sprichwörtern wie „heiliger St. Florian“ oder „Verschiebbahnhof“ für unerwünschte Belastungen, sondern es geht ausschließlich um eine Abwägung am Allgemeinwohl orientierter öffentlicher Belange: Zahl der betroffenen Menschen und öffentlichen Einrichtungen sowie Nutzung oder Einschränkung regionaler Entwicklungsmöglichkeiten. Es gilt gerade nicht „das Recht des Stärkeren“.
Allein in Kranichstein und Arheilgen leben etwa 30.000 Menschen. (AR 17.482, KR 11.953, WX 6145 am 31.12.2017) Beide Stadteile sind bestens ausgestattet, optimal in das Nahverkehrssystem eingebunden mit S-Bahn und Straßenbahnlinien und Buslinien, guten Anbindungen an das überörtliche Straßennetz, mehreren Schulzentren, Kindergärten und -tagestätten, Sportzentren, Spielplätzen für alle Altersgruppen, Altenwohnheimen und weiteren Angeboten im sozialen und kulturellen Bereich. Mehrere Märkte und Läden sichern eine wohnortnahe Versorgung, dazu Büros und große Technik- und Verwaltungszentren.
Weitere aktuelle Projekte
Die IGAB arbeitet durchgehend an größeren und kleinen Themen die uns als Arheilger Bürger betreffen.
Dies ist nur ein Teil unserer laufenden Projekte und Maßnahmen.