Am kommenden Samstag zwischen 11.30 und 12.00 Uhr informiert die Interessengemeinschaft Arheilger Bürger (IGAB) mit einer kurzen Kundgebung auf dem Löwenplatz über den Stand zum geplanten überdimensionierten Neubauprojekt im Arheilger Ortskern. Wir freuen uns über zahlreichen Besuch!

Die IGAB nimmt wie folgt Stellung zu dem Bericht von Grünen, CDU und Volt in der letzten Ausgabe der Arheilger Post, in dem die Regierungskoalition erneut ihre Zustimmung zur Änderung des Bebauungsplans A43 zugunsten des 2. Aldi-Markts bekräftigt und rechtfertigt – im Angesicht der bevorstehenden Abstimmung im Stadtparlament.

So war zu lesen, dass ein Dialog mit den Arheilgerinnen und Arheilgern stattgefunden habe. Es wäre interessant zu wissen, mit welcher Person diese Wechselrede geführt wurde, weil doch in der Öffentlichkeit ein Dialog nie stattgefunden hat: Angefangen vom verheimlichten Verkauf der Grundstücke 2017 über die bloße Unterrichtung zu der benötigen Änderung eines bestehenden Bebauungsplans bis hin zur Möglichkeit, im Chat des Stadtteilforums Fragen zu stellen! Das Gesprächsangebot der IGAB blieb unbeantwortet.

Der von der Stadt beauftragte Gestaltungsbeirat hat lediglich die beratende Funktion, ein isoliertes Bauprojekt auf seine „architektonische und stadtgestalterische Qualität“ zu beurteilen. Seine Aufgabe besteht NICHT in der Gesamtabwägung. Die Umgebung des Bauprojekts, in unserem Fall der kleinteilige, historische Ortskern wird nicht in die Beurteilung einbezogen. Die Zustimmung des Gestaltungsbeirats bezieht sich lediglich auf die von ihm in der ersten Sitzung für erforderlich angesehene Umsetzung einer Verbesserung der ursprünglichen Planung.

Ebenfalls falsch dargestellt ist die Anpassung an die First- und Traufhöhe der Umgebung. Nach wie vor ist das Neubauprojekt höher als die angrenzende Nachbarschaft. Die im Klimagutachten vorhergesagte Erwärmung der Umgebung wird ebenso wenig erwähnt wie die nach wie vor ungelösten Verkehrsprobleme der motorisierten Marktbesucher und der anliefernden LKWs.

Auch die geplante „harmonische“ Grünfläche von ca. 250 qm steht in keinem annähernd passenden Verhältnis zu einem zusammenhängenden Gebäudekomplex von über 2200 qm (zuzüglich ca. 450 qm versiegelte Verkehrsflächen) und ist bauplanungsrechtlich zwingend für die Hausbewohner zu errichten. Dass die große Platane zugunsten von Fassaden- und Dachflächenbegrünung weichen muss, bleibt unerwähnt.

Der entstehende Discountermarkt gehört mit über 1000 qm Verkaufsfläche zu den größten Aldi-Märkten in Darmstadt. Ein gleich großer steht bereits in Arheilgen 800 Meter entfernt. Warum hat die Stadt nicht versucht eine Reduzierung der Verkaufsfläche zu erreichen?  Wie traurig, dass die Zeit und die vielen Anregungen aus der Bevölkerung nicht genutzt wurden, um die Planung zu verbessern und eine Klage zu vermeiden.