Gegen 14 Uhr haben sich trotz Hitze gut 120 interessierte Arheilger und Wixhäuser Mitbürger auf dem Spargelhof Merlau im Gewerbegebiet Arheilgen West versammelt. Ute Dupper, IGAB Vorsitzende, begrüßt die Teilnehmer sowie Gäste aus der lokalen Politik und stellt die IGAB mit ihrer über 30-jährigen Geschichte vor.

Anschließend übernimmt Georg Peter Merlau vom Spargelhof Merlau, Röntgenstraße 2 das Wort. Er berichtet vom Existenzdruck, der auf den Landwirten durch drohenden Flächenentzug lastet und betont die Bedeutung konsumentennaher Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln, für die die vorhandenen Flächen geschützt werden müssen.

Peter Kunkel, Sprecher der AKW-Projektgruppe in der IGAB, kritisiert das ausgerechnet von Grünen massive betriebene Wachstum der Stadt, den durch Gewerbegebietserweiterungen erhöhten Druck auf die Wohnungsnachfrage, die daraus folgende Verkehrszunahme und die über den Klimawandel hinausgehende klimatische Belastung der Stadt durch Verdichtung und Versiegelung.

Dr. Willi Billau, Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Starkenburg verweist auf die Landwirtschaft als wichtige CO2-Senke durch Humusaufbau und fordert einen vollständigen Stopp der Flächenversiegelung, die durch Gewerbe-, Wohn-, Verkehrs- und Ausgleichsflächen immer zu Lasten der Landwirtwirtschaft geht, aber in Hessen noch immer über 2 ha/Tag ausmacht.

Hans Günter Abt, Vorsitzender des NABU Darmstadt, berichtet, dass der NABU seine Kartierarbeit auf die von der Stadt zur gewerblichen Nutzung vorgesehenen Flächen ausgeweitet hat und bereits umfangreiche Kiebitz-Beobachtungen durchführen konnte. Er kritisiert, dass das von der Stadt beauftragte Büro erst im Mai mit seiner Arbeit begonnen habe, aber bereits zum Jahresende Ergebnisse vorlegen solle, was die gebotene Betrachtung eines Ganzjahreszyklus‘ ausschließe.

Gegen 14.45 Uhr hat sich ein langer Menschenzug zunächst Richtung Nordwesten in Bewegung gesetzt um sich über das Ausmaß der Flächen, die jetzt für eine Umnutzung zu Gewerbegebieten untersucht werden. Dann ging es nach Süden. Vor der Querung der Weiterstädter Straße stellt der 1. Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins H3 Frank Klatt seinen Verein vor. Endlich im Schatten vor dem Portal zum Orplid-Gelände im Wald präsentiert Jens Christof seinen Verein ORPLID Darmstadt e. v., Verein für Sport und Naturismus.

Weiter geht’s zum Hundesportverein RSGV e. V., dessen Vorsitzender Sören Marquardt einen Überblick über die Aufgaben und die Herausforderungen des Vereins gibt. Der Verein unterhält ein eigenes großes Wiesen- und Waldgelände, das komplett in die Untersuchungsfläche fällt und dessen Bestehen von der Erweiterung des Gewerbegebiets bedroht wird. Der Rundgang wurde durch die Begleitung von 2 Alpakas mit deren Chefin Regine Jakobi bereichert. Auch dieser Betrieb ist in seiner Existenz gefährdet, wenn der Masterplan 2030+ umgesetzt werden sollte. Zurück im Spargelhof Merlau verabschiedete Ute Dupper gegen 16.15 Uhr die Gäste, die die Anregungen und Informationen aus den Vorträgen und Gesprächen sicherlich über den Tag hinaus begleiten werden!

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