Diese Frage hat die Teilnehmer auf der Veranstaltung der Projektgruppe Ortskern am 16.1.20 im Goldnen Löwen am meisten beschäftigt. Nach der Begrüßung und einem kurzen Abriss über die bisherigen Aktivitäten, folgte das erste Kurzreferate von Gabriele Lewin, der 2. IGAB-Vorsitzenden, über den fehlenden Bedarf für einen zweiten Aldi-Markt in dieser Größe an dem geplanten Standort.
Ein Beitrag des Stadtplaners Karsten Bliesener stellte heraus, dass das Neubauprojekt den historischen Ortskern sprengt und die bisher erfolgten Sanierungsmaßnahmen zur Erhaltung der geschichtlich geprägten dörflichen Baustruktur mit Hofreiten und Scheunenkranz dadurch sinnlos werden.
Anhand der Ansichtspläne haben die beiden Arheilger Architekten Reiner Kossack und Burkhard Gaugler den „grottenschlechten“ Entwurf, der jede Regel in der
Architektur vermissen lässt, erläutert. Außerdem wurde anschaulich dargestellt, welche Probleme die Baustelle in ihrer Riesenhaftigkeit im Ortskern auslösen wird.
Im Bericht des Stadtplaners und Verkehrsexperten Bernd Rohrmann stand die Beurteilung des zukünftigen Verkehrsaufkommens im Mittelpunkt. Er kritisierte u. a., dass im vorliegenden Verkehrsgutachten weder die vorhandene Straßenbahn noch das geplante Straßenbahndepot berücksichtigt wurde und die gute Verkehrsqualtitätsstufe, die das Gutachten bescheinigt, nicht erreicht werden kann. Last but not least hat der Regionalplaner, Gerhard Schäfer, die Gutachten zu Umwelt- und Naturschutz auf den Punkt gebracht in seinem Fazit: es wird lauter, wärmer und die Grünflächen werden unwiederbringlich zerstört.
In der anschließenden teils emotionalen Diskussion zeigten sich die Redner „geschockt“ und „entsetzt“ über das, was man den Arheilgern, insbesondere den
direkt betroffenen Nachbarn mit diesem Vorhaben antun will. Die Vorschläge aus dem großen Kreis der Kritiker werden im Treffen der Projektgruppe Ortskern am 21.1.2020 im Goldnen Löwen thematisiert.