Die Abstimmung über den neuen Bebauungsplan im Arheilger Ortskern wurde für die noch laufende Legislaturperiode wegen fehlender Mehrheit endgültig von der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung genommen. Die IGAB ist hierüber ausgesprochen froh, dass so viele Bürger und Parteien sich den Argumenten gegen diese Art der Bebauung angeschlossen haben. Das Thema „Zweiter Aldi“ in Arheilgen wird damit frühestens ab Mai, das heißt nach der Kommunalwahl am 14.03.21 und der Neukonstituierung der Stadtverordnetenversammlung im April, wieder auf der Tagesordnung stehen. Es bleibt abzuwarten, ob die Vorlage dann eine Mehrheit findet.

Die Projektgruppe AKW der IGAB hat insgesamt 13 „Wahlprüfsteine“ für die nördlichen Stadtteile formuliert und unter anderem auch einen zur künftigen Nutzung der für den Discounter-Neubau vorgesehenen Fläche. Die GRÜNEN heben auf die beendete Ortskernsanierung ab und eine nicht mögliche Neuaufnahme der Flächen in ein Städtebauförderprogramm, ohne Aldi ein einziges Mal zu erwähnen. Die CDU hat erst sehr spät geantwortet und plädiert nun für eine hochwertige und sich in das Ortsbild einfügenden Architektur, wobei Architekturfragen für sie subjektive Fragen sind. Die SPD bekennt sich klar zum Erhalt des bauhistorischen Erbes im Arheilger Ortskern und lehnt den vorhabenbezogenen Bebauungsplan A 43 zugunsten der Firma Aldi ab. Für die FDP ist der bestehende Bebauungsplan eine gute Grundlage für die Gestaltung des Ortskerns. Der zu große Neubau würde erheblichen Schaden anrichten und wird deshalb weiterhin abgelehnt.

Die LINKE lehnt die Errichtung eines weiteren Einkaufsmarktes in einem unpassend dimensionierten Gebäude im Arheilger Zentrum ab. UFBASSE antwortet grundsätzlich zu Vorhaben im Ortskern und vertritt dabei einen sorgfältig abwägenden und dialogorientierten Prozess mit der Bürgerschaft. Die WGD steht für eine maßvolle und angepasste Weiterentwicklung des Ortskerns und lehnt überdimensionierte Neubauprojekte ab. VOLT legt großen Wert auf die Sorgen und Wünsche der unmittelbaren Anwohner bezüglich der Gestaltung deren Wohnumfeldes. UWIGA hat zwar verspätet geantwortet, lehnt das geplante Vorhaben aber auch ab.

Die Bürgerschaft wird am 14.03.2021 auch über die Weiterentwicklung des Arheilger Ortskerns und den städtebaulichen Fehlentwurf eines zweiten Aldimarktes entscheiden können. Mit den Wahlprüfsteinen hat die IGAB eine Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt. Die FREIEN WÄHLER haben überhaupt nicht geantwortet, die Hinweise der GRÜNEN auf ein nicht mögliches neues Städtebauförderprogramm sind nicht verständlich. Für die CDU ist Architektur eine subjektive Sache, und deswegen die objektiv klotzige Bebauung subjektiv schön. Alle anderen Parteien und Gruppierungen, denen die Prüfsteine zur Beantwortung vorgelegt waren, haben sich positiv zur Weiterentwicklung des Arheilger Ortskerns im Rahmen der bestehenden Bauleitplanung und besseren Beteiligung der Bürgerschaft bekannt.

Nach der Kommunalwahl am 14.03.2021 werden Koalitionen neu verhandelt mit neuen/anderen Mehrheiten für politische Themen. Die IGAB hofft, dass es bei einer Mehrheit gegen die jetzige überdimensionierte und einen städtebaulichen Missgriff bedeutende Planung bleibt und diese nicht auf dem Altar von Koalitionskompromissen geopfert wird.