Interessierte Mitglieder und Freunde der Interessengemeinschaft Arheilger Bürger (IGAB) haben die Gelegenheit genutzt, unter fachkundiger Führung von Herrn Krause, dem ehemaligen stellvertretenden Leiter des EAD, die Anlage zur Herstellung von Pflanzenkohle auf dem Gelände der Kompostierungsanlage in Kranichstein kennenzulernen.

Dort werden pro Jahr 4000 Tonnen Hecken – und Baumschnittgut sowie Siebrückgut zu 1000 t Pflanzenkohle durch eine Karbonisierungsanlage (Pyrplyse) verarbeitet. Der im verwendeten Ausgangsmaterial enthaltende Kohlenstoff wird dabei in der Pflanzenkohle für mehrere hundert Jahre gebunden. Es handelt sich also um eine Form der Kohlendioxidspeicherung.

Die Produktion erfolgt in 2 Meilern und ergibt unterschiedliche Qualitäten. In einem kontinuierlichen Prozess bei dem ständig Holzmaterial zugeführt wird, kann die Kohle nach ca. 10 Stunden entnommen werden. Die Produktion wird lediglich von 4 Wartungen pro Jahr unterbrochen.

Die Kohle kann große Mengen von Wasser und Nährstoffen binden und eignet sich somit sehr gut zur Bodenverbesserung. In Darmstadt wird sie derzeit fast ausschließlich als sogenannte Futterkohle verkauft, zur Nutzung als Beimischung zu Tierfutter und Einstreu in Ställen, da sie entzündungshemmende und entgiftende Eigenschaften besitzt.

Die Anlage wurde ursprünglich gebaut, um die zusätzlichen Kompostmengen, die aufgrund des Bevölkerungswachstums der Stadt anfallen, nicht weiter zu erhöhen. Eine Steigerung der Kompostmenge sollte dadurch aufgefangen werden. Die positiven Begleiterscheinungen, wie Verkaufserlöse aus Kohleverkauf und Verkauf von CO² Handelszertifikaten, Energieerzeugung für den Eigenbetrieb und die Verwertung des Schnittguts sind ökologisch und ökonomisch sinnvoll und tragen zur Differenzierung der Produktpalette des EAD bei.

Mit vielen neuen Eindrücken und Denkanstößen ausgestattet bedanken sich die Teilnehmer nach 2 informativen Stunden beim Gastgeber EAD und Herrn Krause.