OB Hanno Benz hat im Presseclub, wie im Echo vom 24.10.2023 berichtet , seine Perspektiven zur Stadtentwicklung vorgestellt und dabei deutlich gemacht, dass Wachstum kein Selbstzweck“ sei und auch „über die bislang eingeschlagenen Pfade hinaus“ gedacht werden soll. Das Mantra „Bauen, Bauen, Bauen“ sollte hinterfragt werden.
Er wird dafür von Politikern der Grünen und Mitgliedern der CDU kritisiert. Es gipfelt in der Aussage des Bundestagsabgeordneten der Grünen Philip Krämer, die Position von OB Benz sei „wirtschaftsfeindlich und nicht sozial“.
Öffentliche Zustimmung hingegen hat Hanno Benz vom Bündnis der Bürgerinitativen Darmstadt (BBD) und von den Freien Wählern erfahren.
Auch die Interessengemeinschaft Arheilger Bürger sieht den Vorschlag von Oberbürgermeister Benz zu einer kritischen Auseinandersetzung, was die Weiterentwicklung der Stadt angeht, positiv. Wirtschaftlicher Erfolg und die Stärkung der sozialen Perspektiven im städtischen Raum brauchen mehr als bedingungsloses Wachstum. OB Benz gibt zu bedenken, dass unter anderem die nachgelagerte Infrastruktur wie Straßen, Schulen, Kitas, Kultur, etc. bedacht werden müssen und die Wohnraumpolitik in einem Ballungsraum nicht an der eigenen Stadtgrenze aufhöre, zumal die Nachfrage nach preiswerten Wohnungen in Darmstadt bislang nicht befriedigt werden konnte.
Dagegen würde eine einseitige Wachstumsideologie eine lebenswerte Umgebung für Menschen und die Erhaltung oder Schaffung von Naturräumen weiter vernachlässigen. Allein schon die damalige Überlegung der Koalition, in den erhaltenswerten Biotopflächen im Norden Arheilgens ein Gewerbegebiet anzusiedeln, zeugt von einer Unterwerfung unter die Wachstumsphilosophie von Wirtschaft und Unternehmen.
Die IGAB begrüßt, dass endlich ein Stadtoberhaupt bereit ist, wichtige Fragen ohne Scheuklappen aufzunehmen und darüber ergebnisoffen nachzudenken. Schade, dass die Darmstädter Regierungskoalition noch nicht begriffen hat, dass auch in Darmstadt das Wachstum endlich ist und die Folgen abgewogen werden müssen, gerade im Hinblick auf die zunehmende Klimaerwärmung, das immer knapper werdende Grundwasser und eine Infrastruktur, die nicht mehr Schritt halten kann.