Nach der Begrüßung der Teilnehmer und der besonderen Hervorhebung des Vorsitzenden des Regionalbauernverbands Starkenburg, Dr. Billau, des Initiators der Petition im Internet Achim Possmann, Herrn Günther Abt vom Nabu Kreisverband sowie der namentlichen Vorstellung der Gäste aus der Stadtpolitik, streicht die IGAB Vorsitzende, Ute Dupper, das Ziel des Aktionstags heraus: das Verdeutlichen der Größe und des Umfangs des Gebiets hier in Arheilgen WEST, das jetzt untersucht wird und wieviel und welche Flächen zur Gewerbeentwicklung hier umgenutzt werden sollen. Das Besondere ist neben der Größe von 130 Hektar auch, dass nicht nur landwirtschaftlicheFlächen betroffen sind, sondern es sich auch um ein wichtiges Naherholungsgebiet und das Zuhause
mehrerer Vereine handelt.
Im Anschluss stellte sie die Interessengemeinschaft Arheilger Bürger (IGAB) e. V. kurz vor: Die Bürgerinitiative wurde 1987, also vor mehr als 30 Jahren als parteiunabhängige Plattform gegründet. Ziel war und ist es, die Arheilger Bürgerschaft über Themen wie Stadtentwicklung, Umweltschutz und Verkehrsplanung mit Sachverstand zu informieren und Betroffene in Ihren Rechten zu unterstützen. Anlass für die Gründung waren die für Arheilgen ungünstigen Anbindungen an die neu geplante Umgehungsstraße. An dem heutigen Verlauf der Virchowstraße hinter dem weitläufigen Grüngürtel haben die Aktiven der IGAB von damals großen Anteil!
Außerdem war es die IGAB, die verhindert hat, dass Merck sich baulich in Richtung Arheilgen ausdehnt. Die Planung von Merck sah ursprünglich vor, sich baulich bis vor den heutigen Aldimarkt zu erweitern. Dies hätte weitgehende Nachteile für die Anwohner mit sich gebracht. Mitglieder der IGAB haben dies durch gut begründete Klage und Kauf eines Sperrgrundstücks verhindert. Außerdem ist es Verdienst der IGAB, dass das Merck Werksgelände in Zonen unterteilt wurde und festgelegt wurde, dass die gefährlichen und störfall-relevanten Betriebsteile in den Süden des Werksgeländes möglichst weit weg von Arheilgen verlegt wurden. Die IGAB hat so für Arheilgen ein Optimum zur Sicherung der Umwelt- und Lebensbedingungen erreicht.
Und es war Vorschlag der IGAB in Zusammenarbeit mit dem Planungsbeirat, bei der Neugestaltung der Ortsmitte, die HEAG-Wagenhalle in den Edeka Markt einzubeziehen und so zu bauen, wie es heute umgesetzt wurde. Nicht vergessen werden soll das Engagement für ein Nachtflugverbot und die Optimierung der Flugroute.
Die IGAB hat Arheilgen geprägt und das Leben und die Lebensqualität in Arheilgen wesentlich verbessert. Deshalb lohnt es sich zu engagieren. Ohne das Engagement vor Ort sind wir den ortsfremden Planern und Investoren ausgeliefert! Die Vorsitzende bedankt sich bei den hier anwesenden Aktiven, die diese Erfolge erzielt haben: Dr. Hartwig Richter, langjähriger Vorsitzender und Ehrenvorstand, Gabi Lewin, 2. Vorsitzende und ehemalige Vorsitzende des Förderkreises Fluglärmklage, Gerhard Schäfer und Karsten Bliesener, langjährige Beisitzer und Ehrenvorstände des Vereins. Ute Dupper ist erst seit 2015 dabei und hofft, dass die IGAB in diesem Sinn weitere Erfolge für Arheilgen erreichen kann.
Allerdings braucht die Bürgerinitiative Unterstützung: „Wir brauchen die Unterstützung von jedem Einzelnen, um vor der Stadt und vor denen, die Ansprüche auf Arheilgen erheben, Gewicht zu bekommen.“ Der Mitgliedsbeitrag liegt aktuell bei 60 Euro pro Jahr, projektbezogene Spenden für den Erhalt der Felder und gegen die übergroße Bebauung der Ortsmitte werden gerne entgegengenommen. Spendendosen für den Erhalt der Felder sind bei den Bauernläden Rohmann und Benz sowie in der Odenwaldapotheke und im Arheilger Schreibwarengeschäft Czika aufgestellt. Dort liegen auch weiterhin Unterschriftenlisten aus zur Unterstützung der Petition, die aber auch im Internet gezeichnet werden kann. Außerdem gibt es in diesen Geschäften Postkarten, die an den Oberbürgermeister adressiert sind, mit denen man sich gegen die Masterplanung aussprechen kann.
Zum Schluss Ihrer Rede stellt Ute Dupper Regine Jakobi vor, die als Betreiberin der Arheilger Alpakafarm „Luna-Alpaka“ den Rundgang mit zwei Alpakas begleitete, um dann das Wort an Georg Peter Merlau, den Hausherrn des Spargelhofs, zu übergeben.