Auch im neuen Jahr wird das Aldiprojekt Arheilgen beschäftigen und den Einsatz und die Solidarität der Bürgerschaft fordern, denn der vor Monaten beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof eingereichte Normenkontrollantrag reicht nicht aus, das Vorhaben zu stoppen. Kurz vor Weihnachten wurde die Baugenehmigung erteilt – mit der Konsequenz, dass für mögliche Widersprüche nicht die gesetzlich gesetzte Frist von vier Wochen , sondern nur gut 2 Wochen zur Verfügung stehen, nachdem wichtige Zeit wegen der Feiertage nicht genutzt werden konnte.

Die aktuelle Entwicklung kam aber nicht überraschend. Der Kläger die IGAB und der Rechtsbeistand haben damit gerechnet und sich vorbereitet. In den nächsten Tagen wird der Widerspruch gegen die Abbruchgenehmigung, der Widerspruch gegen die Fällung der Bäume, der Widerspruch gegen die Baugenehmigung und der Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung des Widerspruchs bei der Stadt Darmstadt eingereicht werden. Kläger, IGAB und Rechtsbeistand bereiten sich außerdem darauf vor, dass, wenn diesen Widersprüchen nicht gefolgt wird, eine Anfechtungsklage beim Darmstädter Verwaltungsgericht erhoben werden muss. Sehr schade wäre es, wenn bis dahin Tatsachen geschaffen wären, die nicht wieder zurückgeführt werden können, wenn die Klage am Ende Erfolg haben sollte. Wir denken da vor allem an die Fällung der Bäume auf dem Gelände, die wenigen, die im Ortskern noch verblieben sind. Wir werden auch weiterhin alles unternehmen, um sie zu retten.

Die seit Jahren anhaltende Empörung über das Vorhaben hat viele Gründe, denn viele Fragen bleiben nach wie vor ohne nachvollziehbare und damit akzeptable Antwort, zum Beispiel:

– Warum wird in Arheilgen ein zweiter Aldimarkt benötigt , obwohl der Markt an der Schorlemmerstraße bestens erreichbar ist, zu Fuß aus den umliegenden Wohngebieten, per Rad aus dem ganzen Stadtteil, so auch mit dem AH-Bus und es dort ausreichend Platz gibt für Autos und immer mehr Räder und Lastenräder?

– Warum soll die schöne, mit viel öffentlichen und privaten Mitteln und Engagement betriebene Ortskernplanung mit diesem Riesenbauwerk kaputt gemacht werden? Warum ist es so schwierig, mitten im Ortskern, etwas abgesetzt vom Straßenverkehr eine Grünfläche mit Aufenthaltsqualität im öffentliche Raum – wie früher geplant – zu erweitern? Alle dafür benötigten Flächen gehörten bereits der Stadt und wurden teuer an Aldi verkauft.

– Warum dürfen die aus dem Ortskern zum Zentrum und Nahverkehr laufenden oder Rad fahrenden Bürgerinnen und Bürger nicht die gewünschte Abkürzung mit einem zweiten Durchgang durch den Baublock bekommen?

– Warum wird ein so großes Projekt auf einem so kleinen Grundstück betrieben mit der Konsequenz, dass zwischen Reitbahn und Darmstädter Straße fast alle Flächen versiegelt werden?

– Warum ein Verkehrschaos auf der Frankfurter Landstraße schaffen, nachdem es endlich die B3-Umgehung gibt und die Straße mit Straßenbahn, Autoverkehr,
Radfahrern und Fußgängern völlig ausgelastet ist?

Die Durchführung der weiteren juristischen Schritte erfordert neben dem Engagement der IGAB auch erhebliche finanzielle Mittel. Noch sind Reserven vorhanden, aber weitere Unterstützung wird gerne entgegengenommen auf dem IGAB-Bankkonto IBAN DE50 5089 0000 0031 2815 12.